Festungsblog

Ein Wort zur persönlichen Sicherheit beim Begang von Bunkern des Westwalls

Der Besuch von gesprengten Bunkern besondern in abgelegen Gegenden kann Gefahren mit sich mitbringen. Deshalb hier meine Tipps:

- Mehrfache, geeignete Lichtquellen mitnehmen. Heute sind USB-aufladbare LEDs allgegenwärtig, billig und zuverlässig. Vermeidet die "Taschenlampe" des Handys, weil dessen Akku braucht ihr für andere wichtige Sicherheitsmaßnahmen.

- Möglichst nicht alleine unterwegs sein. Spreche dich mit Freunden ab, die dich begleiten.

- Wenn doch alleine, dann sage jemandem, wohin du gehst und melde dich nach Abschluss wieder zurück.

- Nimm unbedingt ein voll geladenes Handy mit.

- Nutze eine WhatsApp-Gruppe mit Freunden, worin du ab und zu sagst, wo du bist: "Bienwald, Bunker 401".

- Nutze die Standortübermittlung in deinem Google-Konto oder in WhatsApp, um jemandem oder bestimmten Freunden ggf. für beschränkte Zeitfenster deinen Standort zu zeigen.
Sorge zumindest mit Hinblick auf Angehörige und Freunde dafür, dass es nicht drei Monate dauern muss, bis du zufällig gefunden wirst...

 - Übererdete Bunker können einspülen und mitunter führen metertiefe Spalten an scharfe Armierungseisen vorbei. Auch auf einem vermeintlich "gesicherten Bunkerhügel" gilt: Immer aufpassen, wo man hintritt, erst recht, wenn Unterholz und Brombeeren die Sicht versperren.

- Werden Ruinen begangen, überlege dir einen Helm mitzunehmen: Herausstehende Armierungseisen sind hart und spitz. Sie verursachen besonders Kopfverletzungen, von Schrammen bis Gehirnerschütterung ist alles dabei, was man mitten im Wald nicht braucht. Sogar ein kleiner "Pikser" auf dem Kopf kann eine beeindruckende Blutung hervorrufen. Geschlossene Helme (keine Fahrradhelme) bieten hier Schutz. Natürlich sind Helme auch sperrig, die klassischen Bauhelme erst recht, aber es gibt auch andere gute Lösungen.

- Schächte oder Untergeschosse sind in Westwallbunkern eher die Ausnahme, jedoch in der Maginotlinie oder in Forts musst du mit nicht abgedeckten Schächten über Zisternen und Untergeschossen rechnen. Dennoch, gerade in gesprengten Bunkern kann die Bodenplatte gebrochen sein und in den Brombeeren plötzlich aufhören. Es gibt auch große Öffnungen in Bodenplatten, vorgesehen für den Anschluss an überdeckte Laufgräben oder Eisenbetongänge, die nicht realisiert wurden. Auch die kleinen 20 x 20 cm großen "Schöpfschächte" im Boden können zu Verletzungen führen, wenn man in diese hinein tritt.
Steht Wasser auf dem Boden, fallen solche Öffnungen weniger auf.

 - Geeignete Wanderschuhe oder Stiefel tragen, keine Sandalen, Flipflops oder Sneaker.

 

Patrice WIjnands - VEWA e.V.

 

 

Über die Veröffentlichung von Standortdaten von modernen Denkmälern

Dass sich die Veröffentlichung von Standorten von (gesetzlich geschützten) Denkmälern manchmal negativ auf den Erhaltungszustand auswirkt, ist kein neues Problem. Raubgrabungen und Vandalismus haben von jeher Grabhügel und als "alter Schrott" empfundene Bauwerke zugesetzt.
Jetzt geht es um eine neuzeitliche Form von "Grabhügeln": Um ehemalige Bunkeranlagen aus der historisch belasteten Periode 1933-1945. Die finden sich in der Bundesrepublik u.A. als ehemalige Befestigungsanlagen entlang der westlichen Grenze zwischen Kleve und Basel, also von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz, das Saarland bis nach Baden-Württemberg. Es handelt sich um mehrere Teilsysteme, jedes mit seinem eigenen historischen und konzeptionellen Hintergrund und Bauzeit, wovon einige seinerzeit um 1937 noch unter dem Begriff "Westbefestigungen" geplant und gebaut wurden.

Das Integrierte Rheinprogramm und die Bunker des Westwalls

Mit dem Integrierten Rheinprogramm, kurz IRP, werden in Baden-Württemberg Hochwasserschutzmaßnahmen mit überregionaler Bedeutung realisiert.
Deshalb werden seit 2010 im Landkreis Efringen-Kirchen Wasserrückhaltebecken im Steilufer des Rheins ausgebaggert und somit auch Kies gewonnen. Das verändert die Landschaft und hat auch Folgen für den Denkmalschutz: Zahlreiche offene Bunkerruinen und einst beseitigte Bunkerruinen werden dafür abgebrochen. Jedoch nicht ohne eine ausführliche Freilegung und Dokumentation, die damit auch zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn führt.
Zum Beispiel die Uferkasematten nach dem Regelbau 24: Bei Märkt gibt es ein erhaltenes Exemplar, jedoch keine offene Ruinen, weil diese alle zu nah am Ufer lagen und schon in den Fünfziger Jahren zur Wiederherstellung des Leinpfades "zurück gebaut" wurden.

VEWA Recherche: Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Mit Calvin Landau in der Südpfalz

Calvin Landau Jr. hat sich noch einmal auf den Weg gemacht. Von Palm Beach in Florida zuerst ins Elsass und dann in die Südpalz. Sein letzter Besuch war vor einem Menschenleben, er ist 73 Jahre her. Cal Landau ist heute 94 Jahre alt und war als junger Soldat im Alter von 22 Jahren mit der 103. Infantriedivision (ID) 1944 und 1945 bei den Kämpfen im Elsass und am Westwall in der Südpfalz, in Bobenthal und Reisdorf dabei. Cal und seine drei Söhne waren vor ihrem Besuch beim VEWA e.V. in Scherwiller zum Veterans Day. Am 15.11.2017 trafen sie sich mit einigen Mitgliedern in Neustadt um sich auf die Spuren von Cal Landau in der Südpfalz zu begeben.

Vom Festen Platz zur linearen Befestigung - Denkmalwert der Armierungsstellung Germersheim

Karte der Armierungsstellung Germersheim

1914, zu Beginn des ersten Weltkrieges, wurde zur Verstärkung der Festung Germersheim eine Armierungsstellung geplant und gebaut. Dieser Armierungsgürtel zog sich von Mechtersheim bis Hördt in einem Halbkreis um Germersheim und Bestand aus Infanteriestützpunkten, Artilleriestellungen, Munitionsräumen und Infanterieräumen.


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